Gießkannen

Willst du sehn´die Blumen sprießen, musst du gießen, gießen, gießen...

Im 19. Jahrhundert
Gießkannen, wie wir sie heute kennen, kamen ab etwa 1850 allgemeiner in Gebrauch. Ältere Stücke sind ausgesprochen selten und museal. Nachweise für Gießkannen gibt es bereits seit Anfang des 18. Jhs.. Noch weiter zuvor wurde aus Töpfen, Kübeln, Kannen oder Krügen, die im Regelfall aus Ton waren, gewässert und es gab sogar spezielle Gießtöpfe aus Ton mit durchlöchertem Boden.
Tongießkanne 18. JahrhundertGießtopf aus Ton

Heute
Unsere “heutigen” antiken Gießkannen aus Metall lassen sich generell zwei verschiedenen Grundformen zuordnen:
Gießkanne englische Formder sogenannten Englischen Form mit rundem Korpus, Querbügel und hinterer Handhabe und Gießkanne-französiche Formder Französischen Form mit ovalem Korpus und durchgehendem Längsbügel. Die eher unpraktische Form mit rundem Korpus und Querbügel ist möglicherweise auf die Entwicklung aus Eimern zurückzuführen. Die ovale Form ist dagegen eine konsequente Verbesserung der Gießkanne. Man kann die schweren Kannen leichter, weil näher am Körper tragen und man kann auch mit einer Hand gießen.

Alte Werbung für Schneider Gießkannen, Schneiderkannen

Die gute Schneiderkanne
Die Schneider Gießkanne oder einfach  Schneiderkanne gilt als Inbegriff der nostalgischen Gießkanne aus Metall.
Die Firma Schneider produzierte diese vollverzinkten Gießkannen seit 1876 in Stuttgart - Feuerbach. Da sie sich im Laufe der Jahrzehnte sowohl formal veränderten als auch in zahlreichen Größenvariationen und Spezialformen hergestellt wurden, sind sie zu einem eigenen Sammelgebiet avanciert.

Gießkanne von Schneider mit geprägter Messingmarke

Die ältesten Kannen tragen geprägte Messingmarken.
Ab etwa 1910 wurde die ovale Marke in das Stahlblech eingeprägt. Bis 1949 trugen sie den eingeprägten gebogenen Schriftzug “Schneiderkanne” und danach schließlich den gestreckten Schriftzug.

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Gießkannen
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seltene 1,5 Liter Schneiderkanne

Zum Sammeln schön...
Besonders bei Sammlern gesucht sind natürlich die ältesten Kannen, sowie ausgefallene Größen, die entweder besonders klein (1,5 oder 4 Liter) oder besonders groß (13, 14, 15, 16 Liter) sind.
Ausgesprochen beliebt aber seltener, sind natürlich auch die Spezialformen wie Gewächshauskannen oder Hängebrettkannen. Mit Füllmengen von
2,5 - 4,5 Litern und dem sehr langen Gießrohr, sind sie ausgesprochen handlich und die Löffelbrausen mit haarfeinem Sieb sind ideal für die Anzucht von Keimlingen. Das lange Gießrohr erlaubt auch ein Bewässern in den hinteren Bereichen des Pflanztisches, bei Balkonpflanzen oder Topfpflanzen in zweiter Reihe.

Gewächshausgießkannen von Schneider

Zum Gießen schön...
Leider werden die Schneiderkannen, die als Krönung der Gießkannen gelten und wegen ihrer unverwüstlichen Robustheit auch auf fast jedem Friedhof zu finden waren, seit 1989 nicht mehr von Schneider hergestellt. Trotz ihrer hervorragenden technischen Eigenschaften und ihrer ästhetischen Qualität waren sie dem Konkurrenzdruck der billigen grünen Plastikkannen nicht mehr gewachsen, zumal auch die Qualität nicht nur preislich “ins Gewicht fiel”. Erst mit dem erneuerten zarten Aufblühen der Gartenkultur seit Ende der 1990er Jahre hat ein Umdenken eingesetzt.

Zum Kaufen schön...
Natürlich sind wir bemüht, immer eine möglichst große Auswahl an guten alten Gießkannen anbieten zu können, die wir  gereinigt und auf Dichtheit geprüft haben. Für Liebhaber haben wir natürlich auch Gießkannen, die den dekorativen Aspekt betonen oder besondere Einzelstücke, wie die praktischen Gewächshauskannen. In unserem  Internetshop haben wir eine kleine Auswahl alter Gießkannen & (Original) Brausen eingepflegt.
Sind Sie die glücklichen Besitzer einer Gewächshauskanne oder sonstigen Metallkanne, dann freuen Sie sich bestimmt über unser Angebot an neuen feinen Ersatzbrausen aus Metall mit Messing-Gießplatte. Daneben gibt es bei uns die klassischen, englischen Haws Gießkannen aus Metall oder Kunststoff. Sie sind nicht nur teilweise mit einem langen Gießrohr ausgestattet, sondern auch mit feinen Messing-Gießbrausen.
©Blickfang: Alte Zeiten

Weiterführende Literatur zum Thema Gießkannen:
W. E. Hundbiss et al., Künstlicher Regen. Eine Annäherung an die Gießkanne. Kronburg - Illerbeuren 2002.

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